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Sir Arvi Parbo

SirArvi Parbo (*10.2.1926 in Tallinn/Estland - verstorben am 1.5.2019 in  Melbourne/Australien) ist ein international bekannter australischer Bergbauingenieur und Manager, der drei der größten australischen Unternehmen vorstand. 1978 wurde er aufgrund seiner Verdienste von der Queen geadelt. Er erhielt zahlreiche Ehrungen und Ehrendoktortitel, ist Träger des „Orders of Australia“ und Fellow der „Australian Academy of Technological Sciences and Engineering“.

Geboren auf einem Bauernhof in Estland begann Sir Parbo ein Studium der Elektrotechnik in Tallinn, das mit dem Einmarsch der Roten Armee im Jahr 1944 jäh beendet wurde. Er wurde von seinen Eltern getrennt und floh nach Deutschland. Als Flüchtling bekam er 1946 die Chance an der gerade wiedergeöffneten Bergakademie Clausthal ein Bergbaustudium aufzunehmen. 1949 wanderte er nach Australien aus, wo er neben seiner Berufstätigkeit ein Studium an der University of Adelaide absolvierte. Sein beruflicher Aufstieg ist fortan bemerkenswert. Der einstige Clausthaler Student wurde einer der bedeutendsten Persönlichkeiten im australischen Bergbau und in der weltweiten Rohstoffindustrie.  Bereits 1974 erfolgte die Ernennung zum Chairman (Vorsitzender des Aufsichtsrates) der Western Mining Corporation (WMC) - eine Position, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999 bekleidete. Er war Chairman des Aluminiumgiganten Alcoa und von Broken Hill Proprietary Ltd (BHP), Präsident des Business Council of Australia, Präsident der Australian Academy of Technological Science and Enginering, Präsident des AusIMM sowie Mitglied und Berater zahlreicher Organisationen weltweit. 1992 verfasste er die Monographie „Down under: Mineral heritage in Australasia: an illustrated history of mining and metallurgy in Australia, New Zealand, Fiji and Papua New Guinea“. In der Bergbauindustrie hat er bahnbrechende Entwicklungen eingeleitet und gefördert. Mit der Tätigkeit Parbos verbindet sich einer der größten Lagerstättenfunde der Erde: das 1975 entdeckte Kupfer-Uran-Gold Vorkommen „Olympic Dam“ in Südaustralien. Das Bergwerk wurde zum Flaggschiff des WMC-Konzerns, der 2005 vom weltgrößten Bergbaukonzern, BHP Billiton, übernommen wurde.