Prof. Dr.-Ing. habil. Karl Ulrich Kainer
Karl Ulrich Kainer (*1953 in Volmarstein) ist ein deutscher Wissenschaftler mit internationaler Reputation. Er gilt als einer der einflussreichsten Magnesiumforscher der Welt. Im deutschsprachigen Raum trägt er den Beinamen „Magnesium-Papst“ und in China sowie den USA wird er „Godfather of Magnesium“ genannt. Er war langjähriger Institutsleiter des Magnesium Innovation Centre (MagIC) am Helmholtz-Zentrum Geesthacht (jetzt Helmholtz-Zentrum Hereon).
Nach Fachabitur und abgeschlossenem Studium an der Fachhochschule Osnabrück, studierte Karl Ulrich Kainer Werkstoffkunde an der TU Clausthal. Auf den Abschluss des Diplomingenieurs im Jahr 1981 folgte 1985 die Promotion im Bereich Aluminium-Verbundwerkstoffe. Die komplette Spezialisierung auf Magnesium kam mit seiner Habilitation im Jahr 1996 und der damit verbundenen Venia Legendi.
Von 1999 bis 2019 war Karl Ulrich Kainer Direktor des Instituts für Werkstoffforschung sowie des Magnesium-Innovationszentrums (MagIC) am Helmholtz-Zentrum Geesthacht und Professor für Werkstofftechnologie an der Technischen Universität Hamburg (bis 2020).
Kainers wissenschaftliche Karriere säumen Forschungsaufenthalte an Universitäten und Forschungszentren in Frankreich, Japan, Österreich, China, Kanada und Polen. Als Gastprofessor lehrte er seit 2012 an der Chongqing University in China und ist Vize-Direktor des “Chongqing Engineering Research Center for Magnesium Alloys”. 2019-2020 war er Universitätsprofessor an der Wroclaw University of Science and Technology
In zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen, darunter dem Fraunhofer-Zentrum für Metallpulvererzeugung in Clausthal, war er als wissenschaftlicher Berater tätig. 2010-2023 war er Mitglied des “International Advisory Board of The EPSRC Centre for Innovative Manufacturing in Liquid Metal Engineering (LiME)” an der Brunel University in London und ist seit 2012 Senior Advisor der „Chongqing Academy of Science“ in China.
Kainer hat über 700 Publikationen verfasst und ist Herausgeber oder Mitherausgeber von 16 Fachbüchern und Tagungsberichten. Darüber hinaus hält er 17 Patente.
Die Liste seiner nationalen und internationalen Forschungsauszeichnungen ist lang; dazu zählen u.a. die Ernennung zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (2022), der „TMS Fellow Award“ der The Minerals, Metals & Materials Society (TMS), USA (2020), den Alexander von Humboldt Polish Honorary Research Fellowship, Foundation for Polish Science (2014), der „Thermec Distinguished Award“ Quebec, Canada (2011), der „Japanese Government Research Award for Foreign Specialists“ des Government Research Institute Nagoya, Japan (1986).
Unter Kainers Ägide fanden bedeutende internationale Konferenzen statt, u.a. die ”Magnesium Alloys and their Applications” in München (2000), Wolfsburg (2003), Dresden (2006), Weimar (2009), Vancouver (2012), Jeju/Korea (2015), London (2018) und Montreal (2021).
Darüber hinaus betätigte er sich u.a. als Vorsitzender des Fachausschusses „Metal Matrix Verbundwerkstoffe“ (1987-1999) „Magnesium“ (1999-2010) der Deutschen Gesellschaft für Werkstoffe, als Koordinator des Schwerpunktprogramms „Erweiterung der Einsatzgrenzen von Magnesiumlegierungen“ (2004-2010) und als stellvertretender Sprecher des Prüfungsausschusses "Materialwissenschaft, Rohstoffe" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2003-2008).
2019 wurde er in den Beirat der „Initiative Leichtbau“ des Bundeswirtschaftsministeriums berufen.
Karl Ulrich Kainer ist Mitglied einer Reihe von Berufsverbänden u.a. der International Magnesium Association (IMA), 2007-2018 als Mitglied im Direktorium und von 2012 bis 2014 als Präsident der IMA. Seit 2019 ist er Vizepräsident der International Mg Society. Er ist Mitglied im Verein Deutscher Giessereifachleute (VDG), in der “The Minerals, Metals and Materials society” (TMS) und des darin angesiedelten “Magnesium Committees”. Seit 1983 ist er Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde e.V. (DGM), in der er sich in den Jahren 2006 bis 2008 als Mitglied des Vorstandes engagierte und 2022 zum Ehrenmitglied ernannt wurde.
